In schöne Zimmerpflanzen kann man viel Zeit und Liebe investieren, um das häusliche Ambiente zu verschönern. Umso größer ist der Frust, wenn sich Ihre Katze an den Pflanzen vergreift, auf die Sie so stolz waren.
An einem Tag haben Sie noch eine gesunde Pflanze. Und in der nächsten Sekunde hängen die Blätter nur noch in Fetzen herunter. Jetzt taugt die Zimmerpflanze höchstens für die Biotonne oder den Komposter. Böse Katze!
Doch warten Sie, bevor Ihnen die Hand ausrutscht. Zunächst sollten Sie sich überlegen, warum die Katze sich an den Pflanzen vergriffen hat.
Katzen fressen aus mehreren Gründen auch Grünpflanzen:
- Katzen als Minimal-Vegetarier gegen Pelzkugeln im Magen
- Langeweile
- Bedrohung, Jagdinstinkt
Zum kleinen Teil ernähren sich Katzen vegetarisch, also mit Grünzeug und Pflanzen-Bestandteilen. Wenn Sie Ihrer Katze also nie Gemüse oder Grünzeug zu fressen geben, könnte es einfach ihr Instinkt danach verlangen.
Den Speiseplan Ihrer Katze kennen Sie am besten, falls Sie einen Mangel an pflanzlichen Bestandteilen vermuten, dann ändern Sie den Speiseplan schrittweise in Richtung „vegetarisches“ Katzenfutter.
Katzengras als Alternative anbieten
Außerdem bietet sich spezielles Katzengras an, das gleich auch noch gegen die Pelzkugeln im Magen der Katze hilft. Falls Sie nicht über einen Rasenstreifen im Vorgarten verfügen, können Sie spezielles Katzengras problemlos als Topfpflanze ziehen.
Jede gute Tierhandlung und viele Baumärkte haben die richtigen Samen im Angebot. Zeigen Sie Ihrer Katze das Katzengras und ermutigen Sie sie mit den Grashalmen zu spielen und die Pflanze zu fressen.
Allgemeine „Bedrohungslage“
Oder könnte es sein, dass sich die Katze von der Zimmerpflanze bedroht fühlte? Oft rascheln die Blätter in der Zugluft eines offenen Fensters, der Klimaanlage oder dem Deckenventilator.
In freier Wildbahn würden sich Katzen gegen diese potenziellen Angreifer wehren. Eventuell verwechselte die Katzen einfach die Bedrohungssituation.
In diesem Fall sollten Sie probieren, die Pflanzen an einen anderen Ort zu stellen, dieses Mal ohne Zugluft. Je nach den Kletterkünsten ihres Lieblings, stehen die Zimmerpflanzen auf einem kleinen Tischchen oder dem Regal sicherer.
Manchmal finden Katzen schlicht Gefallen daran die Pflanzen zu verwüsten und wollen gar nicht mehr damit aufhören. Unter Umständen müssen Sie sich damit abfinden auf Topfpflanzen zu verzichten. Oder Sie sperren die Katze in einen Raum ohne Pflanzen, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Jagdinstinkt gegen Langeweile
Doch diese extremen Maßnahmen sind nur in den seltensten Fällen notwendig. Überlegen Sie auch, ob Sie Ihrer Katze genügend Aufmerksamkeit widmen. Gerade in hektischen Zeiten schenken wir den Miezekatzen oft nicht die Beachtung, die sie verdienen und gewohnt sind.
Oft reicht es bereits für genügend Abwechslung und anderes Spielzeug zu sorgen. Dann fangen Katzen erst gar nicht an, sich zu langweilen und aus purer Langeweile eine neue Beschäftigung wie Pflanzen ausreißen zu suchen.
Dabei müssen es gar keine teuren Katzenspielzeuge sein. Spielzeuge aus normalen Haushalts-Utensilien sind schnell zu basteln und genauso billig zu ersetzen. So beschäftigt ein zusammengeknülltes Papierknäuel mit einer daran gebundenen Schnur jede Katze über Stunden.
Hängen Sie das Knäuel mit Schnur an ein Stuhlbein oder Treppenstufe und die Katzen beschäftigen sich im Vorbeigehen damit, wieder für Stunden.
Ein kleiner, leichter Ball spricht den Jagdinstinkt an. Gut eignen sich auch kleine Schaumstoff-Bälle, die jede Katze durch das Wohnzimmer, bis unter das Sofa und unter dem Tisch jagen wird. Bei dieser ganzen Ablenkung und weiteren Interessen, wird jede Katze das Interesse an Zimmerpflanzen verlieren.
Oft geht es bei der Katzenerziehung nur darum, die Umgebung an die Bedürfnisse der Katzen anzupassen und den Grund für das Verhalten Ihrer Katze zu verstehen.